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Visuelle Konsistenz im Content

von Karin Postert

Einheitlichkeit in der Vielfalt

Bilder, Videos, Texte rattern einfach an uns vorbei, ohne noch einen merklichen Impuls zu hinterlassen. Wir sind reizüberflutet und gesättigt von Content, der uns nicht mehr richtig erreicht. Da spielt ein aufmerksamstarkes visuelles Erscheinungsbild eine wichtige Rolle.

Visuelle Konsistenz bezieht sich auf die harmonische Einheitlichkeit und Wiedererkennbarkeit von gestalterischen Elementen, die im Einklang mit der Markenidentität stehen.

Ob es nun um Websites, soziale Medien, Marketingmaterialien oder andere Formen von Content geht, eine durchdachte visuelle Konsistenz trägt dazu bei, eine starke Bindung zu deiner Zielgruppe aufzubauen und das Markenerlebnis zu stärken.

Um tiefer in dieses Thema einzutauchen, hatte ich das Vergnügen, Mii Plock, eine Expertin auf diesem Gebiet, interviewen zu dürfen.

 

Mii Plock ist strategische Brand Designerin und leidenschaftliche Art- & Kreativ-Direktorin aus Hamburg. Sie kreiert Marken und verpasst ihnen mit durchdachten Strategien, packendem Storytelling und unkonventionellen Designs, einen uniquen Twist. Bye Bye trister Einheitsbrei! 🌈🍭

Wie definierst du Konsistenz im Look & Feel eines Markenimages und warum ist es für eine Content-Strategie so wichtig?

Spannende erste Frage: Für mich ist die Konsistenz das Geheimrezept eines erfolgreichen Markenimages!

Das Wichtigste ist die Einheitlichkeit – in der Strategie, im Design, aber auch in der Tonalität und der Bildsprache. Sie zieht sich durch das komplette Branding und kommuniziert die Werte und die Essenz der Marke. Das wiederum zeigt Professionalität, schafft Vertrauen und gibt dem Kunden das Gefühl mit seinem Problem gut aufgehoben zu sein.

Konsistenz ist in meinen Augen die Basis einer erfolgreichen Content-Strategie. Ich persönlich finde auch, dass es viel mit der eigenen Wertschätzung tun hat. Eine Brand, die sich selbst ernst nimmt, gut durchdacht ist und Wert darauf legt, dies auch nach außen zu transportieren, wird seriöser wahrgenommen und kann sich besser gegen die Konkurrenz durchsetzen.

True Story!

Welche Rolle spielt das visuelle Erscheinungsbild einer Marke für dich bei der Schaffung einer konsistenten Markenerfahrung?

Eine entscheidende Rolle!

Ein uniquer visueller Auftritt, ist das Fundament für eine starke Markenwahrnehmung und -bindung und sollte sich durch die komplette Customer Experience ziehen – beginnend beim Erstkontakt, bis hin zu allen Touchpoints und Kanälen.

Das ist die perfekte Möglichkeit um der Marke eine Persönlichkeit zu verpassen und sich so von der Konkurrenz abzuheben.

Heutzutage ist der Konkurrenzkampf so groß und Märkte sind so überlaufen, dass es noch wichtiger ist, hervorzustechen und sich vom Einheitsbrei abzuheben – zum einen natürlich durch Qualität, aber auch durch Authentizität, Glaubwürdigkeit und einen uniquen Look, den ein gut durchdachtes Branding schafft.

 

Wie können kleine Unternehmen oder Start-ups mit begrenzten Ressourcen deiner Meinung nach ein konsistentes Branding aufbauen und pflegen?

Für den Anfang ist es sinnvoll, sich auf eine klare Markenbotschaft zu konzentrieren und diese über alle Kanäle hinweg einheitlich zu kommunizieren.

Es gibt eine Vielzahl digitaler Tools für Design und Social Media Management, die dabei unterstützen können, eine starke und konsistente Markenidentität zu pflegen. Doch gerade für den Aufbau lohnt es sich, das Thema in die Hände eines erfahrenen Profis zu geben, um direkt professionell zu starten und zu garantieren, dass die Idee auch ein voller Erfolg wird!

Dazu gehört natürlich auch den Kunden zu befähigen, langfristig selbst mit dem Branding zu arbeiten.

Um visuell stimmig zu bleiben, gibt es einige Möglichkeiten wie Design-Systeme, Brand Guides und Templates, die Designer*innen individuell auf das Unternehmen anpassen.

Welche sind aus deiner Sicht die größten Herausforderungen für Unternehmen, wenn es darum geht, ein konsistentes visuelles Erscheinungsbild über verschiedene Plattformen und Kanäle hinweg zu pflegen?

Ich denke, die größte Herausforderung liegt darin, über alle Abteilungen hinweg eine konsistente Linie zu wahren. Die Mitarbeiter müssen die Marke verstehen und verinnerlichen, um authentisch und einheitlich über alle Touchpoints hinweg zu kommunizieren.

GOOD NEWS!! – mit Kommunikation, klaren Branding-Richtlinien und durch Tools, Design-Vorlagen und Brand-Books, lässt sich diese Hürde sehr gut meistern. Dabei ist es wichtig, flexibel zu bleiben und das Branding an verschiedene Plattformen und Kommunikationskanäle anzupassen, ohne die Kernidentität zu verlieren.

Ich habe auch sehr gute Erfahrungen mit Brand-Workshops gemacht. Sie bieten einen echten Mehrwert und sind sinnvoll, um alle aufzugleisen und gemeinsam ein Branding zu erarbeiten, oder weiterzuentwickeln. Das schafft eine tiefere Verbundenheit zwischen Marke und Mitarbeitern.

Welche Rolle spielen Typografie und Farbpalette, bei der Schaffung eines konsistenten visuellen Erscheinungsbilds einer Marke?

Definitiv eine sehr, sehr wichtige Rolle.

Sie schaffen Wiedererkennbarkeit und Emotion, was sich wiederum auf die persönliche Bindung zur Marke auswirkt – wenn man nur mal an Magenta und die Telekom denkt, oder die Farben Gelb und Blau für… genau, Ikea!

Das sind echte #Brand-Goals, wenn man es schafft in den Köpfen der Menschen eine Farbe fest mit einer Brand zu verankern. Dabei spielt die psychologische Wirkung natürlich eine große Rolle.

Genau dasselbe gilt auch für Schriften. Es gibt unzählige Schriften und sie alle haben unterschiedliche Charaktere, die wiederum eine bestimmte Wirkung haben. Hier geht es also nicht nur um die Erscheinung, sondern, neben der Lesbarkeit, natürlich auch darum, wie Schriften und Farben wirken, welche Gefühle und Assoziationen sie bei der Zielgruppe auslösen. Es geht im Prinzip um Psychologie, die auch auf das Unterbewusstsein wirkt.

Welche Schritte würdest du Unternehmen empfehlen, um sicherzustellen, dass ihr visuelles Branding die Zielgruppen anspricht und mit ihnen in Resonanz steht?

Zack, sind wir wieder bei der Strategie.

Zum einen, muss die Positionierung stimmen, denn daraus leitet sich das Design ab. Es soll ja nicht nur optisch überzeugen, sondern auch die Kernwerte der Marke widerspiegeln.

Und dann natürlich, ganz wichtig und ebenfalls Teil der Strategie: Man muss die Zielgruppe und alle relevanten Segmentierungskriterien genau kennen. Wer sind sie, was mögen sie, wie verhalten sie sich, welche Bedürfnisse und Probleme haben sie, welche Kanäle nutzen sie, wie ist ihr Konsumverhalten…?

Je genauer man die Zielgruppe kennt, umso genauer kann die Ansprache erfolgen, was wiederum weniger Streuverlust in der Kommunikation bedeutet. Yeah, eine echte win-win-Situation.

Welche Trends siehst du in Bezug auf visuelles Branding und wie können Unternehmen diese Trends nutzen, um ihre Markenidentität zu stärken?

Uuuuh, im Branding selbst, bin ich gar kein Fan von Trends.

Ich finde, dass gutes Branding zeitlos sein sollte – es muss den Zeitgeist einfangen, ohne sich kurzlebigen Trends zu unterwerfen, denn echte Markenstärke überdauert jede Trendwelle.

Oh Yessss!

Für mich sind die Spielwiesen der Trends eher Social Media und Kampagnen, wo man frisch und zeitgeistig bleiben kann und unbedingt auch sollte. Nur immer schön sicherstellen, dass alles im Rahmen der Markenidentität bleibt, um Konsistenz, Einheitlichkeit und Wiedererkennbarkeit nicht zu gefährden.

Und natürlich auch immer checken, ob der Trend auch zur Marke passt, sonst kann es unglaubwürdig oder sogar peinlich werden. Und das möchte niemand =)

Herzlichen Dank nochmal an Mii, für ihre Expertise und die inspirierende Einschätzung des Themas.

Du hast noch Fragen an Mii? Hier lang: miisayshello

 

Wer schreibt hier?

Karin Postert

Hi! Schön, dass du meinen Blog gefunden hast. Ich bin Karin!
Als Expertin für Content-Strategie, bin ich deine Ansprechpartnerin für ein individuelles und zielführendes Content Marketing. Hier findest du viele wissenswerte Beiträge, rund um dieses Thema.

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