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11

sep

BE REAL – AUTHENTIZITÄT IM CONTENT

von Karin Postert

Authentizität im Content: So zeigst du als Unternehmen dein wahres Gesicht

Im digitalen Marketings gibt es kaum einen Begriff, der momentan so oft fällt wie „Authentizität“.

Ob auf Social Media, in Blogs oder Podcasts – überall wird gepredigt, wie wichtig es sei, „real“ zu sein, sich unverfälscht zu zeigen und die perfekte Fassade fallen zu lassen. Der neue Trend „BE REAL“ verspricht mehr Verbindung zur Community zu schaffen.

Das Publikum will die Realität sehen. Keine Filter, keine gestellten Posen, sondern das wahre Leben. Da stellt sich mir die Frage, können Marken und Unternehmen authentisch sein, wenn doch das eigentliche Ziel immer noch ist, zu verkaufen?

Was bedeutet Authentizität im Content?

Authentizität bedeutet im Kern, echt zu sein. Aber was heißt das in der Praxis?

Für viele bedeutet es, ungeschönte Inhalte zu teilen, die nicht perfekt inszeniert sind. Statt gestellter Fotos wird der „echte“ Alltag gezeigt, oft mit all seinen Unvollkommenheiten.

Unternehmen wollen dadurch eine engere Bindung zu ihrer Zielgruppe aufbauen und Vertrauen schaffen.

In der Theorie klingt das nach einer großartigen Entwicklung. Endlich verabschieden wir uns von den übertrieben perfekten Darstellungen auf Social Media und sehen das „wahre Leben“. Aber funktioniert das wirklich?

Ist „BE REAL“ wirklich real?

Ein großes Problem mit dem „Be Real“-Trend ist, dass Authentizität selbst zur Strategie wird.

Was auf den ersten Blick wie echte Momentaufnahmen wirkt, kann oft genauso kalkuliert und inszeniert sein wie die klassischen Hochglanzbilder. Der Unterschied? Die Inszenierung liegt nun in der Darstellung von Unvollkommenheit.

Marken und Creator*innen erkennen, dass das Publikum Authentizität schätzt – und passen ihre Inhalte gezielt an.

Ein Beispiel: Eine Marke zeigt auf Instagram die chaotischen Momente im Büro, um menschlicher und nahbarer zu wirken. Doch auch dieses Bild wurde bewusst gewählt, um eine bestimmte emotionale Reaktion zu erzeugen.

Das Ergebnis?

Authentizität wird zur verkaufsfördernden Taktik – und damit im Kern wieder eine Inszenierung.

Echte Authentizität als Herausforderung

Das ist die größte Herausforderung für Marken: wirklich authentisch zu sein, ohne den Trend zu missbrauchen.

Das Publikum ist zunehmend kritisch und durchschaut schnell, wenn „Echtheit“ nur gespielt wird. Wer heute auf „BE REAL“ setzt, muss bereit sein, nicht nur die Glanzmomente zu teilen, sondern auch echte Einblicke hinter die Kulissen zu geben – und das nicht nur dann, wenn es in die Strategie passt.

Gleichzeitig sollten Unternehmen darauf achten, wie viel Echtheit sie wirklich zeigen wollen. Authentizität muss nicht immer bedeuten, jede Schwäche offen zu legen. Es geht darum, eine Balance zu finden zwischen Offenheit und Professionalität. Besonders für Marken, die stark auf Vertrauen setzen, kann es riskant sein, zu viel preiszugeben.

Der Unterschied zwischen authentisch und privat

Ein häufiger Irrglaube ist, dass Authentizität bedeutet, privat zu sein.

Doch authentisch zu sein, heißt nicht, das gesamte Innenleben preiszugeben.

Es geht vielmehr darum, die Werte und Visionen eines Unternehmens ehrlich zu vertreten und transparent zu sein, wenn es um Entscheidungen und Prozesse geht.

Kund*innen und Zielgruppen möchten wissen, wofür eine Marke steht – und das auf eine Weise, die echt und nachvollziehbar wirkt.

Was bedeutet das für deine Content-Strategie?

1 → Kenne deine Werte: Sei dir als Unternehmen und Marke klar darüber, welche Werte du vertreten möchtest. Authentizität entsteht vor allem dann, wenn diese Werte glaubhaft in allen Inhalten erkennbar sind.

2 → Vermeide Überinszenierung: Zu viel Inszenierung – auch von vermeintlich „echten“ Momenten – wird schnell durchschaut. Bleibe nahbar, aber echt.

3 → Zeige Transparenz: Offenheit in Prozessen, Hintergründen oder Herausforderungen kann helfen, eine tiefere Verbindung zu deinem Publikum aufzubauen. Erkläre, warum du bestimmte Entscheidungen triffst, statt nur die Ergebnisse zu präsentieren.

4 → Bleibe konsistent: Authentizität ist nicht nur ein Trend. Es ist eine langfristige Verpflichtung, konsistent ehrlich zu sein – in guten wie in schwierigen Zeiten.

Fazit:

Authentizität im Content ist mehr als nur ein Trend – sie kann ein kraftvolles Instrument sein, um echte Verbindungen zu schaffen.

Doch sobald sie zur bloßen Strategie wird, verliert sie an Glaubwürdigkeit. Marken und Content Publisher sollten sich bewusst sein, dass echtes Vertrauen nicht durch inszenierte „Echtheit“ entsteht, sondern durch konsistente Transparenz und ehrliche Kommunikation.

Der „BE REAL“-Trend bietet Chancen, aber nur, wenn er wirklich authentisch gelebt wird.

Am Ende zählt, dass die Werte und Visionen nicht nur gezeigt, sondern auch konsequent umgesetzt werden.

Authentizität darf kein Marketing-Trick sein, sondern muss Teil der Identität sein.

Wer schreibt hier?

Karin Postert

Hi! Schön, dass du meinen Blog gefunden hast. Ich bin Karin!
Als Expertin für Content-Strategie, bin ich deine Ansprechpartnerin für ein individuelles und zielführendes Content Marketing. Hier findest du viele wissenswerte Beiträge, rund um dieses Thema.

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